1. Nimm dein Mandat ernst und bestehe darauf, dass du auch selbst ernst genommen wirst: als Mitglied des Volkes Gottes, das eine wichtige Aufgabe in der Pfarrgemeinde wahrnimmt.
2. Bringe dich in den Sitzungen ein mit deiner Meinung und deiner Sicht der Dinge und verstecke dich nicht hinter Schweigen oder höflichen Floskeln, auch wenn es manchmal ein wenig Mut verlangt und Herzklopfen verursacht, den Mund aufzumachen und Stellung zu beziehen.
3. Respektiere, dass andere anders denken, anders glauben und anders leben als du; freue dich über diese Vielfalt und fasse sie nicht als Bedrohung oder Abwertung deiner eigenen Position auf.
4. Sei bereit, Verantwortung zu übernehmen im Pfarrgemeinderat und in der Pfarrgemeinde; drücke dich nicht davor, auch einmal konkret mit anzupacken, wenn du gebraucht wirst, scheue dich aber auch nicht, nein zu sagen, wenn du dich überfordert oder überlastet fühlst beziehungsweise im Augenblick Wichtigeres zu tun hast.
5. Trage zu einem guten „Klima“ und zu einem freundlichen, unverkrampften Umgangsstil bei durch deine Offenheit, deinen Humor, deine natürliche Herzlichkeit und deine Bereitschaft zur Versöhnung.
6. Sei kritisch und lass dich nicht mit Antworten abspeisen, die dich nicht überzeugen, aber nörgle nicht an allem herum und versteife dich nicht darauf, alles besser zu wissen; gebrauche nie die Killerargumente: „Das geht bei uns nicht“ oder: „Das war schon immer so“.
7. Hab keine Angst vor Konflikten und kehre sie nicht unter den Teppich, aber trage bei zu einer Streitkultur, die Meinungsverschiedenheiten sachlich austrägt und darauf achtet, dass bei allem Streit um die Sache die persönliche Beziehung und das gegenseitige Wohlwollen nicht beschädigt werden.
8. Nutze deine beruflich oder privat erworbenen Kompetenzen, um die Effektivität und „Professionalität“ der Pfarrgemeinderats-Arbeit voranzubringen.
9. Ergreife Initiativen für die Ziele, die dir wichtig sind, denke mit, plane mit, gestalte mit, aber verfalle keinem Aktionismus, der unreflektiert und zielblind den Gemeindebetrieb ankurbelt.
10. Lass die spirituelle Quelle deines Tuns nicht austrocknen und trage dazu bei, dass der Pfarrgemeinderat seine geistliche Wurzel pflegt und sich von ihr immer wieder neu Kraft und Inspiration für die Arbeit holt.
(1806/0659)